Vallon-Paris-Göttingen

So, nun ist die Zeit wirklich schon rum. Schade. Und doch gehe ich mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Und viel Vorfreude auf die nächste Zeit.

Blondi ist wie immer ein super Zugfahrer und begeistert die Leute um sich. Und verwickelt mich damit in Gespräche. Das ist eine gute Ablenckung. Auch wenn mein Französisch nicht so gut ist, reicht es doch schon für ein paar kurze Sätze.

Unser Plan in Paris von Bahnhof zu Bahnhof zu laufen, ist uns nicht so ganz gelungen. Dafür wurden wir zwischen drinn von einem Platzregen erwischt. Da wir beide dann ziemlich durchnässt waren, war es auch nicht ganz so spaßig. Aber wir sind am Centre Pompidou und an Les Halles vorbei gekommen, dass bis ich eine Frau nach dem Weg gefragt habe umd sie etwas überrascht war, dass wir laufen wollen. Da wir eh naß waren und die Metro genau vor unserer Nase war, habe ich mich doch für den schnellen Weg entschieden. Die Frau trainierte gerade einen Labrador als Begleithund. Der sah mit dem Geschirr noch viel tapsiger als normal aus.

Da wir dann im Bahnhof noch soviel Zeit hatten, haben wir uns eine Ecke zum Sitzen gesucht. Da alle Plätze voll waren, war ich froh Blondis Decke haben zu können. Da war der Boden gleich viel bequemer. Ich mag es auf dem Boden zu sitzen. Viele Leute ringsrum waren immer wieder von Blondi begeistert. Und die Kinder fanden es oft genauso spannend, dass ich auf ihrer Höhe war. Ich konnte richtig ihre Freude und ihr Lachen darüber sehen.

In ziemlich kurzer Zeit war auf einmal ziemlich viel Polizei in unserer Nähe. Das finde ich nicht sehr entspannend, da sie doch auch immer bewaffnet sind. Sie wirkten zwar entspannt, aber wohl fühl ich mich da nicht. Einer der Polizisten hat versucht mir Blondis Aufmerksamkeit zubekommen, aber sie war so von den ganzen Zügen abgelenkt, dass sie es gar nicht gemerkt hat. Etwas später kam der Polizist dann nochmal zu uns,um sie zu streicheln und nach ihrem Alter zu fragen.

Nebel

Heute war es das erste Mal richtig herbstlich kalt. Der Morgen war sehr neblig und am Markt tropfte es von den Blättern.
Da der Samstagsmarkt später losgeht, waren wir erst sehr spät bei den Ziegen. Das fanden die natürlich nicht toll und waren ganz schön hungrig.
Nachmittags kam dann die Sonne zum Glück noch raus und die Ziegen durften auf die Weide. Thierry hatte beide Böcke mitgenommen und die waren am Dauerstreit. Wir konnten Kabu dann zum Glück extra anbinden, dadurch wurde es gleich viel ruhiger zwischen den anderen Ziegen. Wir konnten dann wirklich ganz ruhig und langsam mit ihnen zurück gehen. Das war wirklich sehr entspannt. Schade das es heute mein letzter Tag hier war. Ich war mit Blondi und den anderen beiden Hunden noch eine kleine Runde in der Abendsonne spazieren. Das war ein guter Moment.

Beim abendlichen Flasche geben für die Babyziegen, ist uns aufgefallen, dass Nano gar keine zipfeligen Drüsen am Hals hat. Undseine Nase ist etwas platter, als bei den anderen Ziegen. Thierryhatte davor schon vermutet, dass der Vater ein Rehbock seien könnte. Spannend. So ein Gattungssprung….

Freitag

Wie immer, war heute wieder Markt. Da das Wetter nicht so schön war, waren wir auch schnell mit dem Ziegen danach fertig. Sie mussten heute im Stall bleiben.

Ansonsten fließt die Zeit hier ganz gleichmäßig. Bei schlechtem Wetter, wie heute, haben wir nicht viel zu tun. Die Ziegen werden am späten Nachmittag ein zweites Mal gefüttert und dann sind wir auch schon fertig.

Da die Nähmaschine noch immer nicht funktioniert, konnte ich auch die Hülle für die Marktvitrine noch nicht nähen. Heute war es ein ganz ruhiger Tag hier.

Überraschung

Ich mag die Stille morgens im Stall. Die ersten warmen Sonnenstrahlen. Das freudige gemecker der Ziegen und ihr zufriedenes kauen, wenn alle die erste Runde Heu haben. Der Geruch nach Heu und den Tau auf dem Weg. Ganz langsam startet so ein Tag. Ruhe die ich kaum stören möchte.
Heute gab es noch eine große Überraschung. Als wir mit den jüngeren Ziegen zu dem Rest auf die Weide gegangen sind, hatte da Maxi gerade einen kleinen Bock geboren. Niemand hat geahnt, dass sie überhaupt schwanger ist. Alle dachten immer, sie isst nur viel.
Wir müssen wirklich kurz nach der Geburt da gewesen sein. Der kleine war noch ganz naß und die Nachgeburt war noch nicht da. Wirklich ein Wunder so ein kleines Wesen.

Und wieder die Frage, warum nehmen wir ihr den kleinen weg. Wären wir eine Stunde später da gewesen, wäre er trocken geleckt und sauber von ihr. Hätte das erste Mal getrunken. Und nun nimmt Thierry den Kleinen mit ins Haus und seine Mutter soll mit uns auf die Weide, obwohl sie erstmal eine Pause braucht. Und dann immer wieder die selben Fragen: Wie wollen wir lebrn? Wie mit unserer Umwelt umgehen? Thierrys Verhalten ist da manchmal sehr zwiespältig, doch ich lerne durch ihn, mich selbst zu überdenken und klar in meinen Entscheidungen, meinem Weg zu werden.

Die beiden kleinen Böcke haben heute auch noch Namen bekommen. Nano für den kleinen von heute, da er so klein ist und Nero für den von Montag.

Heute war noch Francis, der holländische Nachbar zum Abendessen da. Er hat uns Fotos von seinen Canabispflanzen in Holland gezeigt. Da schlägt mrin Pharmazeutenherz gleich höher und ein ganz interessantes Gedpräch hat sich entsponnen. Er ist wirklich sehr entspannt und offen.

Schnitzerei

Heute morgen ging es für Nina, die kleine Ziegendame, das erste Mal zum Tierarzt. Ihr Bein war noch nicht in Ordnung. Der Tierarzt meinte, das wohl die Ratten sie verletzt hätten und im anderen Bein hat dazu noch eine Entzündung.

Nach dem morgentlichen Melken und Füttern, ging es heute für die Ziegen wieder auf die Weide. Zum Glück mussten wir noch ein zweites Mal hin, dabei ist uns dann aufgefallen, dass zwei Leinen gerissen waren. Die beiden Ziegen wären sicher nicht so weit weg gegangen, aber besser ist es schon wenn alle angeleint oder alle frei sind.

Nachmittags konnten dann alle noch zwei Stunden frei laufen. Das ging heute auch wirklich ruhig und ohne große Ausreißer. Sie haben ganz in Ruhe gefressen. Selbst Jord war relativ ruhig. Ich hatte sogar Zeit einen Stock zu beschnitzen, um einen für die Ziegen zu haben. Und auch der Rückweg war so entspannt wie lange nicht. Wirklich sehr ruhig. Dazu kam, dass Thierry beim Rückweg mit dabei war. Da sind die Ziegen eh viel mehr um ihn herum und folgen ihm.

Flan

Heute war die Stimmung hier ziemlich angespannt. Elisabeth ist morgens direkt schlafen gegangen, wo sie sonst eher noch einen Kaffee mit uns trinkt bevor sie schlafen geht.

Da das Wetter heute wieder eher regnerisch war, mussten die Ziegen drinnen bleiben. Da die Arbeit im Stall heute relativ schnell ging, hatten wir nachher Zeit einen Flan zu backen. Er ist sehr lecker und es ist das erste Mal, dass ich so etwas mit gemacht habe. Dabei habe ich auch gleich mal den Pudding zu langsam gerührt, so dass er klumpig wurde. Äh ja so ein richtig selbst gemachter Pudding, ohne Puddingpulver. Aber an sich war der gar nicht schwer zu machen.

Da es auch nachmittags regnete und Elisabeth und Thierry einkaufen waren, haben wir noch einen Film geguckt. „Into the wild“. Auf Englisch mit französischen Untertiteln. Manchmal hackte mein Englisch etwas, aber die Bilder, die Musik und das was ich verstanden hatte waren sehr gut. Der Film war sehr ruhig, das mochte ich.

Nachwuchs

Heute ging der Tag wirklich gut los. Da ich ja meine ursprüngliche Abreise für heute geplant hatte, bin jetzt mehr als viiiiielmehr froh da geblieben zu sein. Heute kamen nämlich die lang erwarteten Babys zur Welt. Als hätten sie es geplant, wäre ich sonst wieder gerade weg gewesen. Kassie und hat Zwillinge zur Welt gebracht. Einen Jungen und ein Mädchen. Beide wunderschön. 

Ich fand wir waren leider etwas zu früh da, da die Bieden noch keine Stunde alt waren und sofort von ihrer Mutter weg genommen wurden. Traumafrei geht definitiv anders. Naja und die Mutter mit Chlorzusatz im Wasser waschen ist auch nicht gerade nett. Die Beiden kamen dann gleich mit ins Haus. Während Thierry die Mutter molk, damit die Babys die erste Milch bekommen konnten. Jedoch waren die Flaschen nicht aufzufinden. Thomas und Thierry sind Flaschen kaufen gefahren und ich habe bei den restlichen Ziegen begonnen zu füttern und zu melken.

Für die die beiden Kleinen gab es dann mittags eine Flasche. Die hatten solchen Hunger. Das Mädchen wurde die noch verarztet, da es seinen Hinterlauf bei der Geburt etwas verletzt hat. So ziemlich den restlichen Tag haben sie dann geschlafen,während wir mit den Ziegen unterwegs waren.

Besuch

Heute ging hier alles etwas später los. Nach dem Frühstück sind wir eine Runde mit den Hunden gegangen. Leider waren Jäger unterwegs, so dass wir nicht so richtig querfeldein laufen konnten. Aber ein paar gute Pilze haben wir doch noch gefunden. Für viele waren wir jedoch zwei Tage zu spät da. Wie viel Leben in einem Pilz steckt nachdem er abgestorben ist, ist faszinierend. Soviele Tiere finden darin ein neues zu Hause. 

Zum Mittag war heute viel Besuch da. Elisabetgs Tochter war mit ihrer Frau und ihrem Kind da und Olivié mit Jora. Jora ist schon so groß geworden in dem letzten halben Jahr und er spricht schon richtig viel. Es macht richtig Spaß ihn zu beobachten.

Bei den Ziegen hat sich heute ein kleine Gruppe um Hermine und Jord abgesetzt. Die mussten wir erstmal finden. Hermine ist tatsächlich, unter Bestechung mit Eicheln, mit mir mit gegangen. Jord war quasi an ihrem Schwanz angewachsen und lief rufend hinter uns her. Das ist schon ein ungewohntes Gefühl, wenn er so dicht hinter mir läuft. Mit seinen großen Hörnern muss ich wirklich aufpassen, dass er mich nicht verletzt.

Als wir alle Ziegen dann hatten, einschließlich Kabu, der auch nochmal eine Extratour eingelegt hat, fing es an mit regnen. Das Wetter passte dann ganz gut zu meiner Müdigkeit.

Ich habe heute entschieden doch noch eine Woche hier zu bleiben und nicht nach Rouen zu fahren. Das fühlt sich gut und entspannt an.

Regenruhe

Heute war wieder Markt. Da Samstag der Markt später startet, ging es heute morgen ruhig zu und die Ziegen mussten etwas länger auf uns warten. Leider war das Ziegenbaby immer noch nicht geboren.

Als wir bei den Ziegen waren, fing es wieder mit regnen an, so dass sie wieder einen Tag im Stall bleiben mussten. So waren wir wirklich schnell fertig. Und hatten auch mittags Zeit für eine lange Pause. Das war gut. Einfach mal nichts tun. Ruhe. Dem Regen lauschen. Zeit.

Nachdem die Ziegen dann auch nachmittags versorgt werden waren, habe ich mich nochmal an die Nähmaschine gesetzt. Leider funktionierte auch die Zweite nicht so richtig. Als auch Elisabeth nicht so richtig wusste woran es liegt, habe ich dann angefangen von Hand den Überwurf zusammen zu nähen. Thomas hat auch mit genäht. Thierry hat uns derweilen noch ein bischen seiner Lieblingsmusik vorgestellt.

Nähmaschine

Freitag ist immer Markttag, also haben wir den vorbereitet und sind dann Stand aufbauen gefahren. Danach waren dann die Ziegen dran. Da es heute ganz leicht geregnet hat, mussten die Ziegen drinnen bleiben. Dafür haben die ersten der Ziegen heute Fischöl verabreicht bekommen. Das fanden die natürlich gar nicht lustig. Thomas und Thierry haben die Ziegen festgehalten und ich musste ihnen das Öl ganz langsam ins Maul spritzen. Morgen sind dann die Nächsten dran.

Während ich mit den Hunden eine Runde war, haben die anderen beiden Elisabeth vom Markt abgeholt.

Ich mag diese Spaziergänge bei leichtem, feinen Regen. Als würde ich durch eine Wolke laufen. Dieses Gefühl auf der Haut, wenn sich ganz feine Tröpfchen absetzen. Wunderbar. Erfrischend. Zart. Wine sanfte Umhüllung, die gleichzeizig so viel spürbar macht.

Nachmittags haben Thomas und ich angefangen eine neue Hülle für die Marktvitrine zu nähen, da die vom letzten Jahr kaputt ist. Die Nähmaschine war ziemlich störriach und ständig ist der Faden gerissen. Arrg. Zum Glück waren zweischendurch nochmal die Ziegen dran. Das war eine gute Abwechslung zu der Nähmaschine. Später kam noch Thierrys Freund vorbei, aber Thierry und Elisabeth waren noch einkaufen, so dass sie sich verpasst haben.