Gonneville-la-Mallet

Unsere Nacht war etwas unruhig heute. Erst kam uns ein Hund besuchen, der sich natürlich nicht zurück rufen lies. Der Besitzer war so besorgt, dass der Hund in unser Zelt kommt und hat sich gleich ganz oft entschuldigt. Und dann waren in der Nacht noch zwei Jugendliche in der Nähe des Zeltes. Die beiden waren ziemlich laut, so dass wir auch wieder aufgewacht sind.

Heute morgen hat Thomas mich dann zum Glück etwas länger schlafen lassen. Als ich etwas wacher war, hat er sich gerade mit einem Angler unterhalten. Als wir dann beim Kaffee saßen, hat der Angler ihn zu sich gewinkt. Er hat ihm eine Forelle geschenkt.

Dann ging es für uns erstmal los zur Bar einen zweiten Kaffee trinken, das Handy aufladen und Brot kaufen. Nachdem wir alles erledigt hatten, ging es dann erstmal etwas weiter. Raus aus dem Ort. Sobald wir im Schatten des Waldes waren, hat Thomas die Forelle erstmal ausgenommen und gewaschen, damit sie im Rucksack nicht schlecht wird.

Wir folgen jetzt gerade dem GR 21, der uns wieder zurück zum Meer und dann an der Küste entlang leitet. Doch erstmal ging es ziemlich steil bergauf. Es war nicht weit, aber mit dem Rucksack auf dem Rücken ziemlich anstrengend. Der Weg war auch ziemlich ausgewaschen und fest, sodass es schwierig war Halt zu finden. Es war wirklich gut, dass unser Tag dort im Wald und im Schatten begonnen hat. Den restluchen Tag gab es viel Sonne und Felder für uns. Hier gibt es wirklich viele Leibenfelder. Die Felder haben ein tolles Grün und die blauen Blüten dazwischen sind wunderschön und über allem tanzen ganz viele weiße Schmetterlinge. Es sieht wirklich wunderschön aus.

Zum Mittag hat dann Thomas die Forelle gekocht. Es gab dann Forellen- Sandwiches. Das war gut. Thomas hat sich richtig doll über die Forelle gefreut. Die Hunde haben natürlich auch etwas ab bekommen. Blondi hat meine Forellenhaut bekommen und Marvin hat sich über die Fischbrühe gefreut. Die war viel schneller weg, als gedacht.

Als wir aus der Stadt raus waren ging es weiter zwischen Feldern entlang. Die Ränder waren von viel Kamille gesäumt und sahen ganz weiß aus. So als warteten sie nur auf uns. An einem etwas schattigen Platz war ein Maulwurf auf dem Weg. Der Arme hatte wohl den falschen Ausgang gewählt und dann kamen auch noch wir. Die Erde war an der Stelle so hart und trockeb, dass es nicht so schnell verschwinden konnte. Er hat versucht sich im Gras was da etwas wuchs zu verstecken. Ich hoffe er hat eine Stelle zum wieder einbuddeln gefunden.

So schön die Felder waren, so anstrengend war es heute durch die Sonne auch. Die Rucksäcke drückten ziemlich. Für die Hunde gab es zwischendurch eine Abkühlung im See. Wenig später waren wir dann auch schon in Gonneville-la-Mallet. Die Stadt war so naja. Wir haben erstmal im Schatten eine Pause gemacht. Ich bin dann zum Supermarkt um Essen zu kaufen, während Thomas auf unsere Rucksäcke und die Hunde aufgepasst hat. Für mich ist das Einkaufen hier echt hart. Es gibt so viele süße, leckere Sachen und ich kann und will nichts kaufen. Aber diesmal gab es Müsli, dass den Namen hoffentlich auch verdient. Ich freu mich wie ein Schneekönig auf mein Müsli-Frühstück morgen.

Thomas hatte mir schon vorher erzählt, dass nicht weit von hier ein großer Platz der Sinti und Roma ist. In Frankreich stellen die Gemeinden den Sinti und Roma Plätze am Gemeinderand zur Verfügung, auf denen sie mit ihren rollenden Häusern stehen können. Da Thomas während ich einkaufen war, mehrere dieser Wagen gesehen hatte und der potentielle Platz nicht besonders sicher schien, sind wir noch ein Stück weiter gegangen. Aus der Stadt raus. Wir haben wieder die Reserveflaschen mit Wasser gefüllt und sind jetzt mitten in der Natur, direkt am Wegrand des GR 21. Ich bin froh, dass wir die Reserveflaschen für das Wasser jetzt haben, so sind wir viel unabhängiger für unsere Schlafplätze. Die Vögel singen hier für uns und ab und zu ruft ein Fasan. Nur die Zecken an den Hunden sind gerade etwas nervig. Da sie jetzt erst so langsam auf den Hunden rumkrabbel, um eine gute Stelle zu finden. Wir versuchen immer die Zecken zu finden, bevor sie beißen, aber gerade sind es einfach so viele. Wir hoffen, dass wir die Meisten gefunden haben.

Rolleville

Heute morgen ging es wieder ganz in Ruhe los. Thomas ist oft relativ früh wach und lässt mir dann noch bischen Zeit zum Wach werden. Das ist wirklich entspannt. Während Thomas Wasser kocht, fange ich an Innen das Zelt auszuräumen und die Sachen zu verpacken. Mittlerweile ist unser Timing ziemlich gut und ich bin oft fertig, wenn der Kaffee auch fertig ist.

Heute morgen war ich dann noch kurz in der Kapelle. Eine Frau hatte gerade alle Kerzen angezündet. Als ich in den Kirchraum kam, umfing mich ein warmer süßlicher Geruch von Wachs und Weihrauch. Es war ein bischen wie einen Moment anzukommen. Thomas hat den anderen beiden noch ein paar Tipps für ihre Reise gegeben.

Dann ging es für uns los. Wir wollten unsere Vorräte wieder aufstocken, doch bevor wir am Supermarkt waren, mussten wir nochmal durch die Stadt. Wir sind durch ganz andere kleine Straßen gekommen, als ich am ersten Tag. Überall gab es süße Leckereien zu sehen. Ich bin nochmal schnell in einen Laden gegangen der Schlussverkauf hatte. Ich brauche eine kurze Hose, da es für die lange Hose doch zu warm ist und ich nicht immer im Rock wandern will. Leider gab es nichts passendes für mich.

Am Supermarkt angekommen, war Thomas einkaufen und ich habe auf die Hunde aufgepasst. Ich habe mich kurz mit zwei Australiern unterhalten. Die beiden waren mit dem Kreuzfahrtschiff da, dass wir morgens, vom Hügel aus, im Hafen liegen sehen haben. Die beiden sahen wirklich einzigartig aus. Sie waren vielleicht so um die Siebzig. Der Mann hatte einen weißen Vollbart, der in alle Richtungen abstand, und dazu einen spitz zulaufenden Hut auf. Die Frau war ziemlich bunt angezogen, ihre Sachen waren alle mit Blumenmustern.

Als Thomas da war, ging es für uns Richtung Busbahnhof. Auf dem Weg dahin, waren wir noch schnell Kaffee und Seife in einem kleinen Bio-Laden kaufen. Der Laden war wirklich klein und hatte viele französische Produkte, nur ab und zu blinzelte mal etwas dazwischen, was es auch in Deutschland im Bio-Markt gibt.

Der Busbahnhof war leider etwas enttäuschend. Die Frau am Schalter hat uns zwar Karten verkauft, aber gleich gesagt, dass die Busse keine Hunde mitnehmen. Wir sollten den Busfahrer fragen. Als der Bus dann kam, hat er, bevor er uns grüßte, gleich ganz schnell gesagt:“Keine Hunde!“. Mehr nicht. Zum Glück konnten wir das Ticket am Schalter zurück geben. Wir standen aber erstmal da und mussten gucken wie wir auf die andere Seine-Seite kommen.

Der Plan war jetzt, dass wir es doch per Anhalter versuchen und sollte dass nicht klappen, zur anderen Brücke laufen. Die andere Brücke heißt, mindestens einen Tag die Seine runter, dann über die Brücke und auf der anderen Seite wieder alles rauf. Keine verlockende Vorstellung, zumal die Sonne ziemlich doll scheint und der Schatten eher rah ist. Also sind wir erstmal aus der Innenstadt raus, Richtung Brücke gelaufen. Wir waren beide aufgeregt, auch wenn Thomas so schon viele Kilometer zurück gelegt hat. Aber ob uns, mit zwei Hunden, jemand mit nimmt…. Auf dem Weg Richtung Brücke haben wir noch ein Stück Pappe gefunden. Also erstmal einen guten Platz finden und das Ziel groß auf die Pappe schreiben. Uns samt Hunden gut sichtbar hinstellen und Daumen raus. Es ist wirklich spannend zu beobachten, wie die Leute im Auto reagieren. Nach einer halben Stunde, haben dann zwei Frauen in einem kleinen Auto angehalten. Das war wirklich unser Glück. Wir haben uns mit den Hunden und Thomas Rucksack (meiner war im Kofferraum) auf die Rückbank gequetscht und schon waren wir auf der Brücke. Ich hätte wirklich nicht mit den Hunden dort laufen wollen. Die Abgrenzung zur Fahrbahn, war vielleicht 10 cm hoch. Die Brücke an sich ist aber schon beeindruckend. Sie ist so hoch und hat einen schönen Bogen. Die Aufhängung geht spitz zulaufend weit in den Himmel. Es ist wie zwischen zwei Welten zu schweben.

Die beiden Frauen haben uns nicht nur über die Bücke mitgenommen, sondern noch nach Montivilliers mitgenommen. Von da wollten wir weiter dem GR folgen. Beide Frauen sprachen fließend Englisch und die eine sogar total gut Deutsch. Es war echt beeindruckend und motivierend.

In Montivilliers haben wir estmal etwas gegessen und sind dann bei prallem Sonnenschein weiter gelaufen. Leider hatte der Weg heute nur wenig Schatten für uns. Die Architektur ist hier schlagartig anders. Es ibt kaum och das schöne Fachwerk zu sehen, sondern ehr Stein Es ging seit langem auch mal wieder an Feldern entlang. Es waren auch wieder Leinenfelder dabei. In denen sah der Wind besonders schön aus. Die dünnen Halme wiegten sich in ihm, wie Wellen. Ein grünes Meer vor uns. Da es schon ziemlich spät und wir beide müde waren und es in Rolleville einen schönen Platz an einem See gab, sind wir hier geblieben. Für heute war es wirklich genug. An dem Platz führt ein kleiner Fluss entlang und eine Mühle steht hier. Nebenan ist eine Weide mit Ziegen. Das ist so schön, auch wenn Blondi Angst vor ihnen hat. Ich mag Ziegen total gern.

Honfleur

Wir haben uns heute morgen spontan dafür entschieden noch einen Tag in Honfleur zu bleiben. Thomas konnte heute morgen telefonisch einen Zahnarzttermin ergattern. Da der dann erst am Nachmittag war, haben wir einen Tag mehr hier.

Ich konnte die Zeit nutzen, um Fotos hochzuladen und Thomas hat seine kurze Hose nochmal repariert und gewaschen. Ansonsten haben wir versucht möglichst viel im Schatten zu bleiben. In der Sonne war es viel zu warm.

Leider war der Platz für das Wlan ohne Schatten. Ein Mann war dann so nett und hat seinen Sonnenschirm in den Tisch gesteckt, als er mich da sitzen sah, mit zugekniffenen Augen. Danach ging alles gleich viel leichter.

Es waren heute kurz zwei andere Backpacker auf dem Zeltplatz. Sie kommen aus Frankreich und Thomas ist mit ihnen ins Gespräch gekommen. Es ist auch ein Pärchen. Wir haben noch einen Kaffee zusammen getrunken, bevor Thomas los musste.

Wir wollten für die Nacht dann unseren Platz wechseln, da uns der Campingplatz zu teuer war und uns auch nicht gefallen hat. Wir wollten den Berg wieder rauf zu der Kapelle. Thomas war relativ schnell zurück vom Zahnarzt. Zum Glück war es nichts schlimmes. Jetzt können wir beruhigt weiter gehen. Der Platz ist schön und sehr ruhig und tagsüber gibt es hier auch Toiletten und Wasser. Leider haben sie vorhin die Toiletten abgeschlossen, aber wir haben genügend Wasser für die Nacht.

Wir haben uns mit den anderen beiden Backpackern für die Nacht hier verabredet. Als wir ankamen, waren sie auch schon da. Leider sprechen beide kein Englisch.

Morgen geht es dann weiter nach Le Havre. Wir wollten ursprünglich über die Brücke laufen. So ganz begeistert war ich davon nich, vorallem mit den Hunden. Dann meinte die Frau in der Tourinformationen auch noch die Brücke sei 20 km lang. Wir hatten uns daher schon gestern dafür entschieden mittags den Bus zu nehmen. Die beiden anderen Backpacker kamen heute von Le Havre über die Brücke. Sie haben eine Stunde für die Brücke gebraucht. Sie meinte sie würde es nicht wieder machen. Sie haben uns ein Video gezeigt von ihrem Weg. Es war wirklich eng, mit vielen Autos auf der Fahrbahn. Sie mussten auch Fahrräder durchlassen, wobei der Weg gerade breit genug für einen wirkte. Das wäre mit den Hunden glaub ich kaum möglich. Ich bin wirklich froh, dass wir den Bus nehmen wollen.

Ausrüstung Kochgeschirr

Da wir ja nicht jeden Tag schick Essen gehen können, kochen wir natürlich immer selbst.

Unser Kocher ist ein Primus Spider Stove 2. Er ist wirklich jeden cent Wert und wir freuen uns jeden Tag wieder, wie stabil er steht und wie gut er zu bedienen ist. Kein wackeln und ruckeln und super klein zu packen ist er auch noch. Unter den Kocher kommt ein Kreis aus Aluminium, um die Wärme des Kochers optimal zu nutzen. Was uns noch fehlt, ist ein möglichst leichter Windschutz. Bis jetzt halten unser Rucksäcke nämlich dafür her.

Da es hier doch etwas schwerer ist Primus Schraubgaskartuschen oder überhaupt Schraubgaskartuschen zu bekommen, haben wir noch einen Adapter für Campingaz Klickkartuschen bestellt. Die haben wir bis jetzt hier ziemlich oft gefunden. Wenn unsere letzte Kartusche alle ist, testen wir dann auch den Adapter mit dem Campingaz.

Unsere Kochausrüstung besteht dann noch auch einer kleinen Tasse von Zebra und einer großen Tasse von Relags. In die große Tasse passt perfekt mein Trinkflasche von nalgene, sodass beides gut verstaut ist. Für unterwegs nutzen wir die große Tasse gleich als Wassernapf für die Hunde. Wir haben auch noch eine kleine falbare Schale aus Plastik.

Dann haben wir noch einen kleinen Topf mit Deckel von Quechua. Der Deckel geht gleichzeitig als Pfanne zu benutzen. Als Besteck haben wir ein kleines Outdoor-Messer, ein Kinderopinel, was perfekt zum Schnibbeln ist und Löffel und Gabel aus Titan von MSR.

Unser wichtigstes Untensil ist aber der improvisierte Kaffefilter. Er ist jeden Tag im Einsatz und erleichtert uns den Morgen.

Honfleur

Heute morgen wurden wir wieder von der Sonne geweckt. Beim gemeinsamen Kaffee mit Moritz konnten wir die Schiffe am Horizont beobachten. Dann sind wir auch schon gestartet. Moritz ist noch ein Stück mit uns gegangen, bis wir in den Wald abgebogen sind. Er ist weiter an der Straße entlang auf der Suche nach der nächsten Mitfahrgelegenheit.

Der Wald war wunderbar. So viel Grün um uns herum und die Vögel haben für uns ein Konzert gesungen. Es war wirklich ein guter Start. Wir sind ein paar anderen Wanderen begegnet und thomas ist mit einem Pärchen ins Gespräch gekommen.

Mich haben heute etwas die Mücken geärgert, gerade im Wald. Das Mückenspray hat dann aber gut gewirkt. Blondi mochte den Geruch nur nicht so richtig gern.

Nach dem Wald war viel Sonne angesagt, da wir auf kleinen Straßen unterwegs waren. Ab und zu kam dann auch mal ein Auto. Die Autos waren aber wegen der wirklich kleinen Straßen langsam und vorsichtig.

Wir sind dann, kurz vor unserem Ziel an einer kleinen Wahlfahrtskapelle angekommen. Die hatte einen extra stehenden Glockenturm. Wobei der Turm eher ein Gestell war. Das Glockenspiel darin klang wirklich schön. In der Kapelle waren ganz viele Marienstatuen und Boote. Boote hingen vonder Decke und es waren unter der Decke ganz viele Gemälde von Booten angebracht. Ansonsten waren fast alle Wände voll von diesen kleinen Dankes Marmortafeln. Es war wirklich kaum noch eine Stelle frei.

Rund um die Kapelle war relativ viel los. Überall haben Leute gepicknickt. Wir haben uns an den Rand einer Wiese gesetzt und auch gegessen. Die Wiese war voller Gänseblümchen und weiße Schmetterlinge flatterten über ihnen. Es sah wunderschön aus.

Von der Kapelle aus sind wir in die Stadt und Richtung Campingplatz gegangen. Kurz vor dem Platz haben wir noch ein Ehepaar wieder getroffen, mit dem sich Thomas ein paar Stunden davor unterhalten hatte. Sie kamen aus der Nähe von Strasbourg und hatten eine Hündin die Nala (Blondis Mama) sehr ähnlich sah. Der Mann sprach auch etwas Deutsch. Ich konnte jedoch auch ihr Französisch ganz gut verstehen. Das war eine wirklich nette Unterhaltung.

Am Campingplatz mussten wir noch etwas warten, bis er nach der Pause wieder öffnete. Der Platz ist nicht ganz so schön und es ist alles ziemlich dicht beieinander. Hier fehlt ein bischen die Liebe zum Platz und zum Detail. Als wir unsere Parzelle etwas bezogen hatten, bzw die Schattenplätze belegt hatten, haben wir kurz mit Thomas Vater telefoniert. Die Verbindung war leider nicht ganz so gut.

Am späten Nachmittag bin ich dann in die Innenstadt von Honfleur gegangen um mir alles ein bischen anzusehen und unsere Essensvorräte wieder aufzustocken. In der Innenstadt habe ich den Mann mit dem bunten Bus wieder gesehen. Er machte dort Musik. Das hörte sich auch ziemlich gut an. Er hat mich glaub ich auch wieder erkannt. Wir haben uns kurz angelacht und dann bin ich weiter. Thomas hatte ihn gestern am Strand angesprochen. Er stand dort mit seinem Bus und schaute das Frankreich Spiel, während seine Freundin mit dem Hund am Strand war. Thomas hat sich kurz mit ihm unterhalten und konnte etwas vom Spiel sehen.

In der Innenstadt waren ziemlich viele Restaurants und Touriläden, so dass ich relativ lange gebraucht habe, bis ich einen Supermarkt gefunden hatte. Die Architektur in der Stadt war wieder vom Fachwerk geprägt. Und mitten in der Stadt war ein kleiner Hafen. Das war so ein bischen wie in Greifswald. Die Stadt ist wirklich sehr schön. Leider bin ich aber etwas zu spät aus der Tourizone raus gekommen um mir noch viel von der restlichen Stadt anzusehen. Den Weg zurück bin ich dann am Hafen entlang und durch einen Park spaziert. Als ich am wieder am Campingplatz ankam, hatte Thomas schon das Zelt aufgebaut und unsere Sachen sortiert. Er hatte einen ganz ruhigen Nachmittag. Nur die Hunde haben immer dann gebellt, wenn er gerade am einschlafen war. Und während ich unter der Dusche war, hat er gekocht. Das war so gut ind so lecker. Wir haben beide zu viel gegessen. Nach einer kurzen Hunderunde liegen wir jetzt alle im Zelt.

Pennedepie

Heute morgen sind wir bei Sonnenschein und blauem Himmel aufgewacht. Die Temperatur waren im Zelt dementsprechend. Durch das Heu was wir gestern Abend unter das Zelt getan haben, war unser Bett sehr angenehm. Zum Glück war draußen die Luft noch so angenehm.

Wir haben unser Zelt schnell abgebaut und unsere Rucksäcke gepackt, um an der Straße im Schatten unseren Kaffee zu kochen. Dort haben wir dann das Schild gesehen, dass der Durchgang verboten war. Zum Glück ist uns dass erst morgens aufgefallen.

Wir sind dann weiter dem GR gefolgt. Etwas weiter den Berg rauf. Wir haben dabei zwei sehr schöne Ziegen gesehen. Sie waren in einem hellem braun und hatten langes Fell. Sie waren in etwa so groß wie Kabu.

Weiter ging es in der Sonne. Wir haben ein paar Hunde mit ihren Besitzern getroffen. Thomas hat sich etwas mit ihnen unterhalten. Da sein Knie heute wieder etwas mehr schmerzte und wir gestern tatsächlich so etwas ähnliches wie Tape in der Apotheke kaufen konnten, haben wir noch schnell sein Knie getapet. Der Weg ging auch heute wieder über sehr schöne kleine Wege, manchmal waren sie auch ziemlich steil. Hier ist wirklich kein plattes Land wie in Pommern. Die Hügel sind zwar nicht unglaublich hoch, aber steil. Ich wirklich froh als wir im nächsten Ort, Villerville, ankamen. Doch davor sind wir noch an einer Quelle vorbei gekommen. Ein Mann hat dort gerade Wasser für seinen Garten geholt. Thomas und er haben sich kurz unterhalten. Er hat erzählt, dass im nächsten Ort die Hunde mit an den Strand dürfen. Das waren sehr gute Nachrichten für mich. Der nächste Ort hatte einen wirklich schönen Park, durch den der GR führte. Er war relativ weitläufig und hatte immer mal wieder Picknickplätze dazwischen. Kurz bevor wir an den Häusern ankamen, saß ein älteres Pärchen auf einer alleinstehenden Bank mit Meerblick. Sie hatten einen Regenschirm als Sonnenschutz über sich aufgespannt. Die beiden gaben ein wirklich schönes Bild ab. Wir sind dann erstmal zum Ortskern gegangen, um etwas zum Mittagessen zu kaufen. Der kleine Laden hatte wirklich gutes Brot und war auch sonst relativ gut ausgestattet. Es war auch gerade ein kleiner Markt da. Er bestand aus einem Fleischerwagen und einem Gemüsestand. Der Gemüsestand hatte wirklich sehr gutes Gemüse, aber leider hatten wir noch genug. Wir brauchten Brot und Käse.

Der Platz war wirklich schön gestalltet. Neben Parkmöglichkeiten, gab es Platz zum Boule spielen und ein Brunnen zog, auf dem Boden, sich über den ganzen, etwas abschüssigen, Platz. Der Brunnen war von Blumen und Bänken umgeben. Eigentlich wollten wir in dem Ort eine längere Pause machen, um in der Bar das Fußballspiel Frankreich gegen Dänemark zu sehen und Bilder hochzuladen. Die Bar hatte leider wegen Urlaub geschlossen.

Wir sind nach unserer Mittagspause dann zum Park zurück gegangen, um zum Strand zu kommen. Dort angekommen kam uns eine Familie mit Hund entgegen. Wir haben uns freundlich auf Französisch gegrüßt. Der Hund hatte auch eine Tasso Marke, wie Blondi. Ich denke sie kamen aus Deutschland und auch Thomas war der Meinung. Die Hunde waren glücklich am Strand zu sein. Da war auch noch ein anderer Hund und Thomas warf fleißig Stöckchen für die drei, während er sich mit der Besitzerin des anderen Hundes und ihrer Freundin unterhielt. Ich habe meinen Bikini rausgesucht und habe mich ins Wasser getraut, aber nur bis zum Bauchanfang. Es war nämlich ziemlich kalt, tat aber an diesem heißen Tag so gut.

Nach einer kurzen Pause sind wir an der Promenade weiter gegangen. Es war hier wirklich viel weniger touristisch. Wir hatten die Promenade fast die ganze Zeit für uns. In dem Restaurant, was auch eine Bar angeschlossen hatte, habe wir noch einen Kaffee getrunken. Und da die Promende auch zu Ende war, mussten wir wieder den Hügel hoch. Der Ort war wirklich gut ausgeschildert. Immerwieder trafen wir auf Hinweisschilder, in welche Richtung was ist. Wir mussten dann ein Stück an einer größeren Straße entlang. Da die Sonne den Asphalt so erwärmt hatte, habe ich Blondi kurz davor ihre Schuhe angezogen, damit sie sich nicht die Pfoten verbrennt.

Dann ging unser Weg zum Glück am Strand weiter. Das war zwar wesentlich anstrengender, da wir immer ein Stück eingesunken sind, aber der Weg war wirklich schön. Blondi konnte nur kurz frei laufen, weil sie ziemlich schnell zum Jagen übergegangen ist und sich nicht zurück rufen lassen hat. Wir haben auch hier einige Hunde getroffen. Marvin und Blondi haben sich darüber glaub ich wirklich gefreut.

In den Strand mündete ein kleiner Fluß der auch noch einen Schattenplatz zu bieten hatte. Das war so gut. Wir konnten uns in dem Fluß waschen und auch Marvin. Danach haben wir uns wirklich besser gefühlt. Der Weg war jetzt auch nicht mehr weit. Wir wollten in Pennedepie für heute stoppen. Unser Zelt steht jetzt auf einem kleinen Hügel am Parkplatz für die Kirche. Wir können das Meer von hier aus sehen.

Ich war wirklich müde als wir hier ankamen und froh, dass Thomas mir seinen Schlafsack zum darauf Liegen gab und das Zelt aufgebaut hat. Beim Zeltaufbau hat er einen anderen Wanderer entdeckt, der auch gerade auf der Suche nach einem Platz für sein Zelt war. Er kam auch aus Deutschland. Nun stehen hier heute Nacht zwei Zelte. Wir haben den Sonnenuntergang im Meer gesehen und wärend ich hier schrieb, kam Marvin sogar freiwillig ins Zelt. Als ein Feuerwerk hier startete hat sich Marvin in die letzte Zeltecke verkrochen. Thomas saß noch mit Moritz draußen und hat geredet.

Trouville-sur-Mer

Gestern Abend hatten wir mal andere Nachbarn. Keine Hunde sondern eine Party, also war es nicht wirklich ruhig, obwohl unser Platz viel versprechend wirkte. Heute morgen ging es dann ganz gemächlich los. Die Sonne schien und wir hatten einen wirklich schönen Start in den Tag. Unser erstes Wegstück führte uns durch einen kleinen Wald. Immerwieder konnten wir durch die Bäume das Meer sehen. Der Weg veränderte sich ziemlich schnell. Es war wie in einem schmalen Tal zu gehen. Neben uns war die Erde ziemlich hoch und dann kamen erst die Bäume und Hecken. Der Boden wurde steiniger. Es waren ganz viele große Feuersteine. Thomas meinte das sei das typische Gestein der Gegend.

Der Weg war nicht weit und schon waren wir in Villers-sur-mer. Dort wollte ich gern erstmal an den Strand. Auf dem Weg dahin sind wir an einer St. Martins Kirche vorbei gekommen. Das Portal schmückte ein großes Bildnis, wie St. Martin auf dem Pferd sitzend den Mantel mit dem Schwert teilt und ihm der Bettler kniet. Das ganze war ohne viel Schnörkel, sondern ganz klar gestaltet. Das ist mir bisher bei noch keiner Kirche aufgefallen. Oft sind da ja Abbildungen aus der Bibel oder Engel und Teufel zu sehen. Ich fand das Bild wirklich beeindruckend. Auch die Stadt wirkte mehr, wie eine Stadt. Die Häuser waren relativ hoch und wirkten mit ihren relativ schmalen und hohen Fenstern wirklich typisch Französisch. Die Straßen waren auf dem Weg zum Strand eher schmal und verwinkelt.

Thomas hatte mich schon vorgewarnt, dass wir mit den Hunden nicht an den Strand dürfen. Als wir dann am Strand waren war es wirklich auch so. Die Promenade war ziemlich groß und da wir doch recht früh da waren, war noch nicht so viel los. Der Strand wirkte nicht besonders groß und am Rand zur erhöhten Promenade standen weiße Umkleidehäuschen. Es wirkte doch ganz anders als an der Ostsee. Wir sind von da aus ein paar Straßen weiter weg vom Strand aber parallel zu ihm weiter gelaufen, um unseren GR wieder zu treffen. Die Häuser veränderten sich schnell, je mehr wir den Stadtkern verließen. Sie wurden kleiner und irgendwann kamen die typischen kleinen, gelben, französischen Einfamilienhäuser.

Auf dem GR habe wir dann auch die nächste Stadt eher umrundet. Der Weg war ziemlich sonnig und neben uns im Graben quarkten die Frösche. Sie waren so mittelgroß und wunderschön grün und braun gemustert. Wir konnten sie gut sehen, wie sie da so im Wasser auf den Algen hingen und ihre Wangen aufpusteten bis sie weiß wurden und ein tiefes Quarken von sich gaben.

Auf dem Weg lag auf einmal ein Schokomüsliriegel vor nus. Original verpackt, ganz neu. Ihn muss gerade vor uns jemand verloren haben. Uns hat es total gefreut und wir haben ihn auch gleich aufgegessen. Mhhh war der lecker. Natürlich haben wir den Müll dann auch mitgenommen.

Der Weg ging heute etwas schlangenlinienförmig. Wir sind dann über einen Hügel gekommen auf dem noch Teile und Bunker der Atlantischen Schutzwalls des 2. Weltkrieges zu sehen waren. Die Aussicht auf das Meer war auch toll, aber es beschäftigte mich mehr was wir da sahen. Ein Gefühl ist an solchen Orten eher beklemmt. Thomas und ich sind auf dem Weg ins diskutieren gekommen, wie man oder besser wir mit dem Krieg umgehen können. Wie geht ihr damit um?

Dann waren wir auch schon nahe der nächsten Stadt. Unser Wasser war alle und wir waren alle durstig. Nachdem Thomas Mittags nach Wasser fragen war, bin ich jetzt gegangen. Es war eine größere Anlage, die ein Sekretariat hatte, dort habe ich gefragt. Die Frau hat erst nicht so richtig verstanden was ich von ihr wollte und musste erst ihre Kollegin fragen ob sie Wasser rausgeben darf. Die Kollegin war aber ganz nett und bejahte ihre Frage.

Wir sind dann ziemlich schnell, über einen Waldweg in Deauville angekommen. Wir dort statt den GR zu folgen einfach die direkteste Verbindung durch die Stadt gewählt. Die Architektur war hier nochmal ganz anders. Die Häuser entsprachen eher dem, was an der Ostsee unter Bäderstil bekannt ist. Es waren große, mehrgeschossige Willen, zum Teil mit dem typischen Fachwerk der Region und zum Teil aus Backstein. Die Stadt war voller Leben. Wir haben in einem kleinen Park eine Pause gemacht. Die Hunde und wir brauchten sie wirklich. Deauville ging nahtlos in Trouville-sur-mer über. Wir überquerten einen Fluss und da gerade Ebbe war, war der Fluß fast leer. Ich finde das wirklich immer wieder beeindruckend wie das Wasser kommt und geht. Auch diese Stadt war ziemlich lebendig. Die Leute saßen in den Restaurants und flanierten die Straßen entlang. Es war schön zu sehen, aber wir mussten weiter. Wir hatten ja noch keinen Schlafplatz. Weiter dem GR folgend ging es bei noch ziemlich prallem Sonnenschein erstmal steil den nächsten Hügel rauf. Blondi und ich brauchten eine Pause. Thomas war in der Zeit Wasser holen und nach Schlafmöglichkeiten fragen. Es sah erstmal nicht gut für uns aus. Alles war mehr als einen Kilometer weit weg. Also ging es erstmal weiter den Hügel rauf. Neben uns war auf einmal der Eingang zu einem Feld auf dem Strohballen waren. Ich war so froh und wollte nicht mehr weiter. Wasser haben wir genug, da Thomas die Reserveflaschen auch mit Wasser füllen lassen hat. Wir hoffen jetzt das der Bauer die Strohballen nicht heute Nacht holt bzw. das ihn unser Zelt nicht stört hier am Rand. Wir sind heute wirklich geschafft. Wir waren neun Stunden unterwegs. Selbst Marvin war müde als wir ankamen. Wir hatten auch keine Lust mehr zu kochen, also gab es Sandwiches. Das war auch lecker.

Auberville

Unsere Nacht war wie immer unruhig. In den frühen Morgenstunden hat sich Marvin im Zelt übergeben. Da waren wir erstmal hell wach. Marvin durfte aus dem Zelt und Thomas hat ihn am Baum neben dem Zelt festgemacht. Zum Glück schlafen die Hunde auf einem Handtuch, so war das Zelt schnell wieder sauber und wir konnten weiter schlafen. Naja Marvin hat immer mal wieder draußen gebellt, so dass unser Schlaf nicht wirklich besser wurde. Blondi hat glaube ich den Platz im Zelt genossen.

Nach dem Frühstück ging es dann eher ruhig zu, wir haben unsere Rucksäcke gepackt, das Zelt abgebaut und alles sortiert. Thomas‘ Oma hat ein richtig großes Mittagessen gekocht, da sie Angst hat, dass wir unterwegs nichts essen. Das Mittagessen war wirklich riesig. Mit handgemachten Pommes und einem Nachtisch, der es kalorienmäßig in sich hatte. Dazu gab es Cidre. Ich habe viel zu viel gegessen und mich nachher wie ein Ballon gefühlt. Der Cidre schmeckt hier an jedem Hof anders und sieht auch ganz anders aus, als der den es in Deutschland zu kaufen gibt. Er ist eher trüb und die Farbe ist ziemlich dunkel.

Wir hatten zum Glück schon geplant, dass wir uns nach dem Essen noch Zeit lassen, bevor wir starten. Das habe ich gleich nochmal für eine Runde schlafen genutzt. Danach ging es aber wirklich los. Wir haben den Rest noch in den Rucksäcken verstaut und die Rucksäcke nochmal gewogen. Danke des Hundefutters bin ich heute mit 14 kg gestartet und Thomas mit 18 kg. Thomas war sehr glücklich darüber, dass er Zeit mit seinen Großeltern verbringen und er seine Mutter nochmal sehen konnte. Wir hatten eine wirklich gute Zeit dort.

Thomas hat eine tolle App gefunden, auf der ganz Frankreich als Karte vorhanden ist, inklusive der Wanderwege. Das ist so super, so hatten wir dann nur wenig Straße und viel Wald zum Laufen. Heute ist es hier richtig sonnig und warm. Da war uns der Schatten im Wald wirklich willkommen. Wir sind jetzt ganz nah am Meer. Wir konnten es auf einem Stück schon sehen. Jetzt liege ich im Zelt und höre es rauschen. So toll. Zu Gesicht werden wir es aber erst morgen richtig bekommen. Thomas kann meine Freude und Ungeduld, dass Meer zu sehen nicht so richtig teilen. Er meint wir werden es jetzt ganz lange sehen. Ich liebe es einfach am Meer zu sein und dazu ist es überall ein bischen anders.

Wir werden jetzt erstmal dem GR 223 ein Stück folgen, der führt relativ parallel an der Küste entlang und macht nur manchmal Abstecher landeinwäerts. Wobei die Abstecher auf der Karte erstmal groß aussehen, es aber wahrscheinlich nicht mehr als 15 km sind.

Pausensamstag

Ich wünschte ich könnte die Hunde über Nacht auf stumm schalten. Sie haben wieder total viel geheult und Blondi hätte sich am Liebsten angeschlossen. Sie hat immer kurz angefangen, ließ sich aber durch kurzes ansprechen vom lauteren Heulen abbringen. Ansonsten bin ich echt erstaunt, dass Marvin gar nicht mitheult.

Heute Vormittag waren wir im Sportgeschäft in Dives-sur-mer. Leider war die Trekkingausstattung eher mäßig. Zum Glück hat Thomas das Kanu-Geschäft entdeckt. Und zum Glück hatten die den passenden Kleber für unser Zelt.

Es ist schon erstaunlich wie schnell man mit dem Auto überall ist und wie schnell ich mich an das langsame Tempo des Laufens gewöhnt habe. Wir hatten auf dem Weg eine tolle Aussicht aufs Meer. Ich freu mich schon drauf, morgen werden wir es erreichen.

Nach dem Essen hat sich mein fehlender Nachtschlaf bemerkbar gemacht. Ich habe fast nochmal zwei Stunden geschlafen. Ich habe mich danach etwas zerknautscht gefühlt. So dass mir der spätere Spaziergang mit Marvin wirklich gut getan hat. Wir sind an der Kirche vorbei gekommen und von Innen war Musik zu hören. Ich habe mich mit Marvin von die Kirche gesetzt und etwas gelauscht. Die Gospelgruppe, die abends dort singen wollte, war gerade beim Sound-Check. Es war schön einige Minuten dort zu lauschen. Wir sind dann weiter auf einen kleinem Weg durch einen Wald. Leider war es nicht der Rundweg den ich eigentlich nehmen wollte. Als wir kurz vor der nächsten Straße waren sind wir umgekehrt. Wir haben auf drm Weg zwei Kaninchen gesehen, aber Marvin hat sie entweder nicht bemerkt oder sie haben ihn nicht interessiert. Er ist die ganze Zeit bei mir geblieben. Das wäre mit Blondi nicht möglich. Die wär schneller als ich gucken könnte hinter den Kaninchen her. Ich habe auf jedem Fall gemerkt, dass mir das Laufen langsam fehlt. Ich freue mich darauf, dass wir morgen weiter gehen.

Auf dem Rückweg konnte ich noch einen Blick in die Kirche werfen. Dort sitzen relativ viele Holztauben auf den Balken. Erst hatte ich nur eine entdeckt, aber beim genaueren Hinsehen sind mir immer mehr aufgefallen. Auch die Kirche hatte so eine Decke wie ein umgekehrtes Boot. Ich mag diese Art der Decke sehr. Sie lässt den Raum noch höher werden, ohne dass ich mich unten verlohren fühle.

Heute Abend waren wir noch, mit Thomas‘ Opa, beim Motoball. Das ist Fußball mit Crossrädern. Es ist unheimlich laut, staubig und stinkt. Ökologisch ist es echt das Letzte, wieviel Benzin da verbraucht wird. Die ökologischen Fußabdrücke der Mitspieler sind bestimmt riesig und die der Zuschauer auch. Thomas‘ Stiefvater kam auch noch dazu. Wir sind dann zum Glück vor Spielende zurück gefahren. Bei Thomas‘ Oma war dann schon seine Mutter und Adrien, sein jüngster Bruder. Ich konnte noch den Rest des Deutschlandspiels sehen und wir haben gemeinsam gegessen. Sie haben etwas über mich gelacht. Ich war wohl doch mehr vom Spiel gefesselt, als davor gedacht.

Freitagszeit

Die Nacht war wirklich laut. Die anderen Hunde haben fast die ganze Nacht gebellt. Zum Glück sind unsere beiden dabei ruhig geblieben. Heute Morgen waren wir dann nicht wirklich ausgeschlafen.

Am Vormittag war dann mein Arzttermin angesagt. Wir haben ziemlich lange gewartet bis wir dran waren. Der Arzt hat leider nicht wirklich Englisch gesprochen, ich hatte vorsichtshalber alles was ich sagen wollte schon mit Google übersetzt und beim Rest musste mir dann Thomas helfen. Es ist kein gutes Gefühl sich beim Arzt nicht selbst ausdrücken zu können. Ich kann mir das auf lange Zeit gar nicht vorstellen. Ich fand es auch während meiner Arbeit in Göttingen erstaunlich, dass manche fast gar kein Deutsch sprechen und trotzdem ihr Leben da und die Arztbesuche meistern. Der Arzt hat sich dann auch gleich noch Thomas‘ Knie angesehen. Das war gut.

Für mich war es dann in der Apotheke auch spannend mal auf der anderen Seit des HV-Tisches zu stehen und nicht alles genau zu verstehen, obwohl der Apotheker sich bemüht hat. Aber auch sein Englisch war eher rudimentär. Zum Glück versteh ich mehr Französisch als ich sprechen kann, ihm ging es mit dem Englisch sicher ähnlich. Meine Fragen hat er auf jeden Fall auf Englisch verstanden. Ich konnte auch einen kurzen Blick hinter die Kulissen werfen. Sie hatten einen kleinen Schlauchblisterautomaten hinten stehen, der war sogar gerade in Betrieb. Ansonsten sah es ähnlich aus wie in Deutschland. Es gab die typischen Schubkästen und die Warenarbeitsplätze. Die Boxen haben einen integrierten Deckel der sich wie ein Karton öffnen lässt, man hat also nur ein Teil. Für mich wirkten die Medikamente sehr günstig, zumindest die auf meinem Rezept. Ansonsten bin ich ja immer wieder begeistert, dass es hier Paracetamol auch in Kapseln gibt und das relativ gängig zu sein scheint. Alle die mich etwas mehr kennen, wissen wie gerne ich auf den bitteren Geschmack von Paracetamol schimpfe und wie oft ich nach guten Tabletten oder Kapseln gesucht habe. Was mir sonst noch als wirklich anders aufgefallen ist, war das Ibuprofen Tabletten mit 400mg nur bis zu 12 Stück rezeptfrei zu haben sind. Alles darüber ist nur mit Rezept erhältlich. Ich hab da nicht schlecht geguckt, als ich 20 Stück verlangte und nur 12 Stück gezeigt bekommen habe.

Der Nachmittag war dann ruhig. Wir haben geschlafen, Fußball geguckt und so etwas wie Domino gespielt. Blondi hat wieder ein Bad auf der Kuhweide genommen. Also wirklich ein ganz ruhiger Tag.