Unsere Nacht war nicht wirklich ruhig heute. Ein Mann war gestern Abend mit zwei von seinen Kindern bei uns und wollte wissen was wir machen. Er wollte uns heute früh unbedingt Kaffee vorbei bringen. Ihm ist dann gestern Abend eingefallen, dass er ja morgens noch schläft, wenn wir aufbrechen. Er hat uns also den Kaffee noch abends in einer Thermoskanne vorbei gebracht. Es war so gegen 23 Uhr und wir haben schon geschlafen. Es ist ein komisches Gefühl, wenn jemand nachts so dicht ans Zelt kommt. Danach haben wir beide eher unruhig geschlafen.
Heute früh wurden wir dann von Regentropfen, die auf das Zelt prallen geweckt. Wenig begeistert davon, haben wir unsere Rucksäcke schnell im Zelt gepackt. Als wir fertig damit waren, war der Regen auch vorbei. Wir sind dann erstmal ohne Frühstück aufgebrochen, da wir dem Mann nicht nochmal begegnen wollten. Die Thermoskanne haben wir, wie verabredet, an sein Auto gestellt. Wir sind dann erstmal zurück in die Stadt und in die Bar gegangen, um Kaffee zu trinken und wach zu werden. Das Frühstück gab es dann an der Strandpromenade, an einem Picknick-Tisch. Wir haben auf dem Weg zum Strand nochmal die Kapelle von der anderen Seite gesehen. Das war wirklich ein schönes Bild.
So ein Frühstück an einem Tisch ist wirklich Luxus und dazu noch der Blick auf das Meer. Wirklich toll. Eine Frau hat uns auf unsere Hunde angesprochen und wir sind kurz ins Gespräch gekommen. Sie sprach zum Glück auch etwas Englisch.
Der Weg führte uns dann in die Somme-Bucht. Wir sind hinter dem Deich an Koppeln und freien Flächen mit Tümpeln vorbei gekommen. An den Tümpeln brüteten viele Vögel. Wir haben vorallem Möwen gesehen, aber auch Säbelschnäbler, einen schwarzen Schwan und Teichhühner. Natürlich wimmelte es auch wieder nur so von Kaninchen. Über ein kleines wäre ich mit Blondi gleich gestolpert. Es blieb zum Glück ganz ruhig und zusammengekauert sitzen, so dass Blondi es tatsächlich nicht bemerkt hat, obwohl sie keine 20 cm von ihm entfernt war. Die typische Pferderasse für die Somme-Bucht heißt Henson und auch die konnten wir auf ihren Weiden sehen. Bei einer Weide war ein Fohlen dabei, dass ganz wild umher sprang.
Der Weg durch die Bucht war ziemlich anstrengend. Wir sind auf der Straße gelaufen, wobei die Straße aus lauter runden großen und kleinen Steinen bestand.
In Cayeux-sur-Mer haben wir erstmal am Strand unsere Mittagspause gemacht. Die Häuser waren dort sehr groß und viele waren zu verkaufen bzw. mit geschlissenen Fensterläden. Die Strandpromenade wirkte, als wäre sie für viele Touristen gebaut worden, aber die kamen dann nicht. Wie immer waren wir dann erstmal einkaufen und haben danach die Stadt verlassen. Unser Weg führte uns jetzt durch lauter kleine Straßen mit kleinen Häusern. Thomas schätzte, dass es ursprünglich Häuser von Fischern waren. Der Teil des Ortes wirkte sehr authentisch und sympatisch.
Der Küste folgend sind wir zum nächsten Ort, Brighton, gegangen. Hier hofften wir auf einen Schlafplatz am Leuchtturm. Leider war der Leuchtturm neben einem Haus, mitten im Garten. Der Ort hatte breite, ursprünglich grüne Seitenstreifen an den Straßen. Leider war das Gras durch die Sonne verbrannt. Es war nicht so einfach einen Platz zu finden. Wir stehen mit unserem Zelt jetzt an einem Parkplatz, auf dem auch einige Campingwagen stehen. Hier gibt es nicht so viele Grünflächen, so dass wir direkt am Anfang des Platzes neben einem Wohnmobil stehen. Die Besitzer sind Franzosen und haben uns mit Informationen über die Gegend versorgt. Wir hoffen diesmal auf eine ruhige Nacht.
Auf dem Parkplatz steht noch ein deutsches Paar, aus Flensburg, mit ihrem Reisemobil, einem umgebauten Bus. Wir haben uns kurz unterhalten als wir ankamen und überlegten ob wir unser Zelt in ihrer Nähe aufbauen. Leider gab es in der Nähe keine Wiese und nur Steine. Das wäre unserem Zeltboden sicher nicht gut bekommen. Nachdem wir erstmal etwas geschlafen hatten, bin ich nochmal zu ihnen gegangen, um ihnen unseren Kranich zu bringen. Sie haben uns Äpfel und süße Sachen geschenkt. Als ich zurück zum Zelt kam, war Thomas ganz besorgt wo ich so lange blieb.