Guten Morgen. Gestern war ich tatsächlich zu müde, um noch den Blogpost zu schreiben. Also gibt’s den jetzt erst.
Wir sind in Le Crotoy auf einem Campingplatz. Das hatten wir schon morgens geplant, in anbetracht des WM-Finales.
Durch das Feuerwerk in der Nacht zuvor, haben wir morgens länger geschlafen als gedacht. Die ersten Besucher waren schon auf dem Weg zur Kapelle. In der Nacht hatte sich noch ein Auto zu unserem Platz gestellt. Morgens ermahnten uns dann glatt zwei ältere Frauen, dass es mit dem Auto dort verboten war. An sich war es ja nett, dass sie uns das sagten, aber leider wollten sie nicht wirklich mit uns sprechen, geschweige denn zu hören, dass es nicht unser Auto ist. Also haben wir mit etwas ungutem Gefühl schnell unser Zelt abgebaut und unsere Sachen gepackt.
Wir haben in der Nacht übrigens weder die Welle der ankommenden Flut noch das Feuerwerk gesehen. Das Feuerwerk war ziemlich laut und zwischendurch klang es eher wie Schüsse statt wie Raketen. Wir waren aber alle so müde, dass wir nicht nochmal aus dem Zelt gegangen sind. Marvin hat außerdem Angst vor Knallgeräuschen.
Als wir dann starteten war es schon ziemlich warm. Auf dem Weg zum Hafen, haben wir noch kurz am Marktplatz gehalten. Wir brauchten noch Gemüse. Während ich mit den Rucksäcken und den Hunden im Schatten wartete, war Thomas auf dem Markt. Der Markt war wirklich riesig, doch als Thomas zurück kam, hatte er das Gemüse in dem kleinen Laden gekauft. Es gab auf dem ganzen Markt nur zwei Gemüsestände und die waren auch noch von großen Händlern und nicht Bio. Auf dem ganzen Platz gab es nicht rinen Stand von einem regionalen Bauern, dafür total viele Stände mit Kleidung.
Den Marktplatz hat übrigens auch Jeanne d’Arc passiert, wie so viele Orte hier in der Gegend. Wir treffen ihren Namen hier häufig…
Unser Weg führte jetzt erstmal durch die ganze Stadt und die war voller Menschen. Um viel zu sehen war es leider zu voll und mit den Hunden auch zu anstrengend. Der Ort wirkte jetzt doch viel größer als davor. Ich war froh als wir am Hafen waren, dort waren wesentlich weniger Menschen und wir konnten eine Pause im Schatten machen. Wir hatten ein bischen Respekt vor der Länge des Weges, da wir nirgends richtige Angaben finden konnten. Die Aussagen schwankten zwischen 15 und 25 km. Kurz vor Beginn des schönen Wegteils, außerhalb der Stadt, fanden wir dann ein Schild mit 13 km. Das beruhigte uns. Der Weg führte entlang der Bahnschienen. Hier gibt es einen kleinen, alten Touristenzug, er hat eine große, schwarze Lok und grüne und braune Wagen mit Holzbänken und Hutablagen aus Holz.
Der Weg hatte auf der einen Seite den Deich mit der Bahn und auf der anderen, dass satte Grün der Salzwiesen. Die Wiesen werden auch hier nur bei einem großen Mond überschwemmt, so dass das Grün hoch stand. Zwischen dem Grün waren immer wieder kleine Wasserlöcher. Ein Paradies für die Hunde, die freilaufend immer mal wieder baden gingen. Eine gute Abkühlung für sie und Zeit für uns in Ruhe zu gehen. Auf dem Stück Bucht gab es wesentlich weniger Jagdplätze als den Tag davor.
Der Weg hielt für uns keinen Schatten bereit und so sind wir für unsere Mittagspause von ihm etwas abgebogen. An einem Parkplatz haben wir etwas Schatten gefunden. Wir haben dort auch gesehen, dass der GR wirklich mit der Bahnschiene auf dem Deich verläuft und nicht wie wir gegangen sind an der Deichsohle.
Da die Flut langsam kam, sind wir nach der Pause dem richtigen Weg weiter gefolgt. Das Wasser steht hier bei großem Mond nur 30 Minuten in der Bucht, wie uns ein Jäger erklärte. Der weitere Weg folgte dann einem anderen Deich und wir konnten das Wasser langsam ankommen sehen, bevor wir an die Straße und dem Fahrradweg abbiegen mussten. Der Fahrradweg führte entlang eines Baches in dem große, dicke Fische schwammen. Thomas war ganz verzückt.
Kurz vor der Stadt bog der GR wieder vom Fahrradweg ab und lief um ein großes, mit Wasser gefülltes Becken. Die Hunde konnten dort nochmal kurz schwimmen gehen und haben das wirklich genossen. Der Weg hatte dann auf einer Seite das Wasser vom Becken und auf der anderen Seite das Grün der Bucht. Das war chon ziemlich surreal dort auf dem Deich zu laufen. Im Ort dann angekommen haben wir die Touristeninformation gesucht, da wir ja auf einen möglichst günstigen Campingplatz wollten. Der uns empfohlene war allerdings eher naja. Teuer, kein Schatten, fast nur Mobile-Homes, verbranntes Gras und die Sanitäranlagen auch eher spärlich und dafür dann 25€ pro Nacht. Da wir nach dem letzten Campingplatz beschlossen hatten uns wirklich erstmal alls anzusehen und nur dort zu bleiben, wo es uns gefällt, sind wir nach einer Runde über dem Platz wieder gegangen. Mittlerweile war auch aus fast allen Häusern das WN-Finale zzu hören und laute Jubelrufe, wenn Frankreich ein Tor schoss. Etwas deprimiert haben wir erstmal Schatten gesucht, um zu überlegen, was wir tun. Eine Straße weiter war auf unserer Karte noch ein ganz kleiner Campingplatz eingezeichnet. Also sind wir dort gucken gegangen. Am Tor stand schon, dass er privat ist und man Mitglied sein musste in dem Verein. Wir dachten wir fragen einfach mal, vielleicht gibt es ja doch einen Platz für uns. Der Platz war wirklich schön. Er hatte viel Schatten und war wirklich klein. Leider gab es keine Möglichkeit dort zu bleiben. Sie achteten strickt darauf, dass nur Mitglieder dort sein dürfen. Um Mitglied zu werden muss man sich direkt an die Zentrale wenden und dort nachweisen, dass man Lehrer ist. Ich war wirklich traurig, denn der Platz wirkte wirklich sehr entspannt.
Also zurück zu unserem Schattenplatz und weiter suchen. Wir haben dann erstmal einen Platz weiter außerhalb angerufen und nach den Preisen gefragt. Die Frau war etwas erstaunt, dass wir weder ein Auto haben, noch Strom brauchen, der Preis war günstiger und sie meinte es gäbe auch Schatten. Also sind wir dahin gegangen. Wir haben wirklich einen Schattenplatz gefunden und es gibt sogar Tische hier. Auch der Platz hier hat viele Mobile-Homes, doch neben uns steht zumindest ein Zelt. Wir blicken auf eine Kuhweide und sind ziemlich ungestört. Heute Morgen war ein Bäcker hier, so dass wir frisches Brot und sogar Croissants haben.
Wir haben uns dafür entschieden, den Vormittag hier zu verbringen und erst nachmittags zu starten. Wir brauchen etwas Zeit zum Wäsche waschen und so.
Wir waren gestern Abend dann wirklich froh darüber, dass wir auf einem Campingplatz sind, denn nach dem Dieg der französischen Fußballmannschaft war überall lautes Hupen und Feuerwerk zu hören.