Wisques

Heute war wieder ein langer Tag. Wir sind zeitig gestartet und es war noch nicht so warm. Wir sind am Anfang über ganz einsame Wege und Straßen gegangen. Wir haben gleich am Anfang ganz viele Entenfamilien getroffen und einsame Entenküken. Die Entenfamilien wussten nicht so recht, was sie tun sollten und sind erstmal ganz ruhig sitzen geblieben. Das war so gut für uns, um sie zu beobachten. Und auch die Küken flüchteten nicht, sondern plantschten eifrig im seichten Wasser weiter.

Auch Esel mit ihren Jungen konnten wir sehen, dann auch noch Feldhühner und Feldhasen. Von den Feldhasen haben wir gleich drei Stück gesehen. Sie schienen noch relativ jung zu sein, denn sie waren noch nicht so groß. Auch ein Reiher begleitete unseren Weg. Und wir sind an ganz neugierigen Pferden vorbei gekommen. Sie ließen sich sogar die Nüstern kraulen. Es ist schon beeindruckend, wir groß so ein Pferdekopf ist und weich sich die Nase anfühlt.

Nach den Pferden ging es leider zurück auf eine etwas größere Straße, denn der restliche Weg war gesperrt. Langsam wurde es auch ziemlich warm und es war anstrengend an der Straße zu laufen, auch wenn nicht so viele Autos kamen. Der nächste Ort hatte einen kleinen Bio-Laden, der leider geschlossen war. Davor stand aber noch eine Stiege mit Augustäpfeln und einem Preis an der Seite, aber leider war keine Dose für das Geld zu sehen. Ich hätte ja so gern einen davon gegessen. Sie dufteten so verlockend.

Unser Weg führte jetzt erstmal eine Zeit weiter an der Straße entlang. Die Ortschaften sind hier eher lang gezogen an der Straße, so dass wir schnell im nächsten Ort waren. Dort haben wir an der Kirche Wasser aufgefüllt. Die Kirche war wirklich schön. Ganz schlicht aus hellem Stein. Uns hat dort eine Frau angesprochen und sie war ganz erstaunt über das, was wir vorhaben. Sie hat uns gefragt ob wir Eier möchten und sie hat sie uns sogar gekocht. Als sie mit den Eiern kam, hatte sie noch Brot und Garten-Tomaten für uns mit. Wir haben dann kurz hinter dem Ort, als der Weg in Richtung Wald und Felder ab bog, Rast gemacht. Die Tomaten waren so lecker, sie haben richtig nach Tomate geschmeckt, und die Eier waren auch noch heiß. Das war so gut.

Unser Weg führte dann den Berg hinauf und auf der Ebene zwischen Feldern entlang. Die Sonne stand hoch und es war so heiß. Als ein klein bischen Wald und Schatten kam, haben wir Pause gemacht. Die Hunde durften davor etwas rennen und brauchten die Pause zum wieder Abkühlen. Der Weg war jetzt auch nicht mehr weit zum Ort und es gab auch etwas Schatten.

Im Ort haben wif im Café noch einen Kaffee getrunken und die Hunde konnten auf den Fliesen abkühlen. Thomas ist nach einem Platz für unser Zelt suchen gegangen, auch wenn es noch nicht so spät war. Die Sonne brannte ziemlich und es war schwül heiß. Da es im Ort nichts passendes gab, haben wir in einem Ort weiter im Kloster abgerufen ob sie einen Platz für uns und unser Zelt hätten. Sie bejahten und wir liefen, trotz der Wärme, weiter.

Hier im Ort gibt es zwei Klöster. Ein Frauen- und ein Männerkloster. Das Männerkloster liegt etwas außerhalb und das hatten wir angerufen. Thomas hatte schon am Telefon gesagt, dass wir ein Paar sind, und als wir ankamen, hatten sie auf einmal keinen Platz für uns. Der vorgesetzte Mönch wollte es dann nicht. Sie haben uns tatsächlich weggeschickt. Wir waren wirklich verdutzt und verärgert, da wir ja davor angefragt hatten und extra deswegen in den Ort gelaufen sind. Wir sind dann bei den Schwestern fragen gewesen. Dort war gerade Gebetszeit und eine der Schwestern meinte, wenn wir warten wollen, sagt sie der zuständigen Schwester nach dem Gebet Bescheid. Ich bin dann mit in die Kirche gegangen und habe den Gesängen gelauscht. Sie sangen auf Latein und ich konnte die anderen Schwestern nicht sehen. Die eine Schwester kam zwischendurch zu mir und erklärte mir, dass für die eine Schwester, die extra saß, heute ein besonderer Tag sei, aber ich habe leider nicht mehr verstanden. Sie war so freundlich und ich habe mich wieder mal über mein schlechtes Französisch geärgert. Nach der Vesper kam dann erst noch eine andere Schwester zu uns. Sie wirkte ganz aufgeregt und trotzdem ruhig. Ich hatte das erstemal das Gefühl, dass jemand mehr mit mir spricht, obwohl Thomas die Fragen beantwortet hat. Das war ein bischen komisch. Als dann die zuständige Schwester kam, hat sie uns einen Platz für unser Zelt gezeigt und wo wir Wasser her bekommen. Unser Zelt steht jetzt vor der Klostermauer, da das Kloster sehr abgeschlossen ist. Wir sind übrigens vor der Abbey Notre-Dame.

Unser Zelt steht auf weichem Moos und wir hören den Tauben zu… Eine gute Position zum Schlafen.

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