Heute morgen hatten wir viel Zeit. Nach dem Frühstück haben wir in Ruhe unsere Sachen gepackt und sind durch den Ort geschlendert. Wir wollten am Nachmittag den Bus nach Jūrkalne nehmen, da wir dort einen schönen und günstigen Zeltplatz gefunden hatten.
Wir waren noch kurz im kleinen Laden für unser Mittagessen einkaufen und haben dann den Vormittag an einem Picknickplatz in dem Ort verbracht. Der Ort ist so grün. Es wirkt eher als würden ein paar Häuser in einem Park stehen, als ein Park in einer Stadt. Es gab mehrere Spielplätze, eine OpenAir-Bühne, Parks, Picknickplätze und viele Gärten, die nicht durch Zäune getrennt waren. Überhaupt gab es in dem Ort kaum Zäune. Ich bin sehr begeistert von solchen grünen Orten.
Es wirklich Sommer jetzt. Alles ist nicht mehr so satt grün. Das Gras wird langsam geerntet und die ersten Heuballen liegen auf den Wiesen. Ich habe lange auf dieses satte Grün gewartet, das uns in Estland begegnet ist und langsam realisiere ich, dass es an der Jahreszeit und nicht am Land liegt. Auch Lettland schleicht sich immer mehr in mein Herz. Es ist anders als Estland und trotzdem genauso schön. Und auch das Meer. Ich liebe es einfach am Meer zu sein und den Wellen zuzuhören. Ich bin immer wieder glücklich es zu sehen.
Mit dem Bus ging es dann nach Jūrkalne. Der Ort ist auch nicht so groß. Es gibt einen Laden, einen großen Spielplatz, eine Kirche. Mehr haben wir noch nicht erkundet. Wir mussten zu unserem Zeltplatz noch etwas den Strand entlang laufen, aber trotz das Sonntag heute ist, war es nicht voll. Die Leute hatten genügend Platz und wir konnten ganz entspannt laufen.
Unser Zeltplatz liegt wirklich idyllisch. Direkt an der Steilküste mit Zugang zum Strand. Wir sind die einzigen Gäste und haben einen tollen Platz im Schatten, mit Blick auf das Meer. Die Leute sind nett hier und der Platz hat sogar eine richtige Küche. Nur eine Dusche gibt es leider nicht. Die ist gerade kaputt. Aber wir zahlen wirklich nicht viel hier, so dass wir total zufrieden sind.
Hier gibt es noch zwei andere Hunde. Der eine ist so groß, aber noch relativ jung. Er wirkt etwas tolpatschig und so freundlich. Seine Pfoten sind mindestens doppelt so groß, wie Marvins.
Nach dem Abendessen war ich nochmal am Strand, um Bernstein zu suchen. Und ich habe glaube ich auch welchen gefunden. Wir werden den morgen aber nochmal in Ruhe untersuchen.
Während ich am Strand war, hat Thomas einen Weg in Litauen für uns gefunden. Einen Jakobsweg, oder besser ganz viele. Wir müssen uns nur entscheiden, welchen wir gehen wollen. Wir sind glücklich mit dieser Idee, da unsere Motivation hier gerade nicht so gut ist. Die schlechten Ausschilderungen und wenig Wegalternativen gefallen uns hier immer noch nicht gut. Wir werden jetzt etwas mehr den Bus nehmen und uns in Richtung eines Jakobsweges begeben.